Wenn die Tage länger werden, die Böden sich erwärmen und der letzte Frost vorüber ist, beginnt bei uns eine ganz besondere Phase im landwirtschaftlichen Jahr: Die Direktsaat des steirischen Ölkürbisses – ein echter Sommerklassiker mit langer Tradition und wertvollem Nutzen.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie der Anbau unserer Ölkürbisse abläuft, was die Pflanze so besonders macht – und warum es im Frühjahr manchmal ganz still ist, obwohl im Boden bereits der Sommer wächst.
Ölkürbis – ein besonderer Anfang direkt im Feld
Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsekulturen wird der Ölkürbis nicht vorgezogen, sondern direkt ins Feld gesät. Das hat gute Gründe:
- Die Pflanzen sind empfindlich gegenüber Wurzelverletzungen
- Sie wachsen schnell und kräftig, sobald die Bodentemperatur stimmt
- Durch Direktsaat entstehen robuste Pflanzen, die sich direkt an Standort und Klima anpassen
Die Aussaat erfolgt bei uns meist ab Mitte bis Ende April, je nach Wetterlage. Wichtig ist, dass:
- der Boden mindestens 10–12 °C warm ist
- keine Spätfröste mehr zu erwarten sind
- der Boden locker und unkrautfrei vorbereitet wurde
So säen wir unsere Ölkürbisse
Mit viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung bringen wir die Samen in den Boden:
- Saatbettbereitung: Feinkrümelige, gut durchlüftete Erde ist entscheidend. Vorab wird gefräst oder gelockert.
- Reihenabstand & Abstand in der Reihe: Typischerweise etwa 1,4 m Reihenabstand, damit sich die weit verzweigten Pflanzen später gut entwickeln können.
- Saattiefe: Die Kürbiskerne werden etwa 3–4 cm tief gelegt – gerade so, dass sie gut mit Erde bedeckt sind, aber noch rasch keimen können.
- Pflege in der Jugendphase: Junge Pflanzen sind besonders empfindlich gegenüber Unkrautkonkurrenz.
- Zunächst erfolgt Pflanzenschutz im Vorauflauf.
- Sobald die Pflanzen gleichmäßig auflaufen, wird durch Hacken eine weitere mechanische Unkrautregulierung durchgeführt – so spät wie möglich, aber noch vor dem Schließen der Reihen.
Vom Keimling zur kräftigen Pflanze
Nach etwa 7–10 Tagen (je nach Witterung) zeigen sich die ersten Keimlinge. Jetzt heißt es: Geduld, Pflege und ein wachsames Auge.
Der Ölkürbis wächst schnell – aber er ist auch ein Wärmeliebhaber. Kühles, nasses Wetter oder ein verregneter Start können die Entwicklung stark bremsen. Bei passenden Bedingungen zeigt er jedoch, was in ihm steckt:
Innerhalb weniger Wochen bedeckt er mit seinen großen Blättern den Boden und unterdrückt damit auf natürliche Weise das Unkraut.
Warum wir den Ölkürbis lieben
Unsere Sorte ist speziell für die schalenlosen Kürbiskerne gezüchtet – perfekt für die Herstellung von hochwertigem Kürbiskernöl und anderen Spezialitäten.
Die Vorteile:
- Reich an ungesättigten Fettsäuren
- Rein pflanzlich und regional
- Geschmacklich einzigartig: nussig und aromatisch
Die Ernte erfolgt im Herbst, meist im September, wenn die Früchte ausgereift und die Kerne voll entwickelt sind.
Ein Stück Tradition, ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Der Ölkürbis hat bei uns eine lange Geschichte – und eine noch größere Zukunft.
Ob im eigenen Betrieb, auf dem Wochenmarkt oder in Form von köstlichem Kürbiskernöl: Mit jeder Saat beginnt ein neuer Zyklus von Natur, Genuss und Nachhaltigkeit.